Kanada

Haida Gwaii

Reiseblog - Weite Ferne, Kanada

Seit gestern Nacht bin ich von Haida Gwaii zureuck und es war einfach unglaublich!! Am liebsten wuerde ich diese Tage nehmen und an einem kleinen Ort wegschliessen, wo nur ich sie finden kann. Aber ich will sie euch ja auch nicht vorenthalten.Den Tag in Prince Rupert habe ich vor allem mit warten verbracht.

Es hat geregnet, wie so oft in Prince Rupert und ich sass viel im Hostel und habe mich mit den anderen Bewohnern unterhalten. Ein bisschen habe ich die Stadt erkundet, bevor es mir zu nass wurde und ich zureuck bin. Gegen Abend bin ich los, um Essen fuer die Tage auf Haida Gwaii zu kaufen. Ich habe Brot und Kaese, Aepfel, Bananen und Muesli gekauft und alles irgendwie in meinem kleinen Rucksack verstaut, der daraufhin wirklich schwer war. Da an meinem grossen Rucksack jetzt auch noch das Zelt und zwei Liter Wasser verstaut waren, wog der auch nicht gerade wenig und ich habe mich mal wieder gefragt, worauf ich mich da eingelassen habe, mit meinem ganzen Zeug ueber die Insel zu hiken. Eigentlich wollte ich die 4km zum Faehranleger laufen, aber ein Hostelbewohner hatte wohl Mitleid mit mir und hat mich gefahren. Am Ferrie Terminal musste ich noch einige Zeit warten, da ich frueher da war als erwartet und dort habe ich die beiden Deutschen Sebastian und Bully(Andy) getroffen. Die beiden kamen komplett vollgepackt und mit grossem Trara in den Terminal geplatzt. Wir sind ins Gespreach gekommen und sind dann zusammen um 20Uhr los auf die Faehre und haben unser Lager auf dem Aussendeck aufgebaut. Wir hatten noch zwei Stunden bis die Faehre ablegen sollte und haben uns die Zeit mit Kniffel und Bier vertrieben und sind dann irgendwann schlafen gegangen.Der naechste Morgen begann frueh und mit einem herrlichen Sonnenaufgang. Wir haben unsere Sachen zusammengepackt und dann waren wir auch schon in Skidegate-Landing. Waehrend wir darauf warteten, dass wir runter von der Faehre koennen, haben wir Jessy getroffen. Sie kommt aus Vancouver und hat sich unserer Gruppe angeschlossen. Endlich runter von der Faehre standen wir vor dem Problem, dass die Autovermietung in Queen Charlotte City war und wir mit unserem ganzen Gepaeck dorthin muessen. Wir sind also losmarschiert. Nach etwas einem Kilometer entschlossen wir uns, anzuhalten, da es einfach zu viel Kram war, den wir hatten und hielten unsere Daumen raus zum Hitchhiken. Vier Leute plus Berge an Gepeack sind gar nicht so einfach zu verstauen, aber zum Glueck hielt ein Truck und wir hatten einen "Ride" nach QCC. Dort angekommen teilten wir uns auf. Sebastian und Jessy holten das Auto, Bully und ich warteten in der Sonne. Wieder vereint, wollten die anderen Fruehstuecken gehen, ich entschied mich aber, beim Auto zu warten, da ich erstens Essen dabei hatte und zweitens muss ich anfafngen, etwas zu sparen. Mir geht das Geld aus und ich brauche bald einen Job. Zureuck vom Fruehstueck fuhren wir hoch in den Norden. Ich kaempfte damit, die Augen offenzuhalten, um alles zu sehen, bin dann aber doch eingeschlafen. Nach etwas mehr als einer Stunde kamen wir am North Beach, genauer Agate Beach, an. Wir richteten uns ein und machten uns auf zu unserem ersten Hike, Tow Hill and Blow Hole, die nicht weit entfernt vom Campingplatz waren. Da es noch Off-Season ist, war der Campingplatz noch geschlossen und wir mussten nichts bezahlen. Zureuck von unseren Hike, der uns durch den Naikoon Provincial Park und hinauf auf den Tow Hill fuehrte, fuhren wir Jessy nach Masset, die dort in einem B&B wohnen wuerde. Zu dritt ging es dann zureuck zu unseren Zelten und wir machten Feuer, assen und genossen den Abend. Ich muss zugeben, dass ich einen sehr dummen Fehler gemacht habe .Da es warm und sonnig war, habe ich meinen Kaese aus meinem Rucksack geholt und gut im Schatten deponiert und total vergessen. Als ich ihn abends essen wollte, war er natuerlich weg. Ich war ohnehin schon mega hungrig und so gab es zum Abendessen einen Apfel und Brot ohne alles. Sebastian war los, um an einem Fluss in der Naehe sein Fischerglueck zu probieren und kam mit drei Forellen wieder, die ueber dem Feuer gegrillt wurden. Da ich leider keinen Fisch mag, konnte ich mich nicht so dafuer begeistern, die Jungs haben sie aber genossen. Als es dunkel wurde, bin ich schlafen gegangen, da ich echt muede war!Am zweiten Tag haben wir erstmal schoen ausgeschlafen. Ich war etwas vor den Jungs wach und habe die Sonne genossen, dem Meer zugehoert und gelesen. Wir sind nach Tlell gefahren, und haben den Pesuta Shipwreck Trail gemacht. Das waren etwas 10km und wir waren ganz schoen erledigt danach! Der Trail war aber toll. Ausserdem habe ich neuen Kaese gekauft, damit ich auch was richtiges zu Essen habe und Kartoffeln. Gegen Abend waren wir wieder bei den Zelten und die Jungs haben sich Alkohol geschnappt und sind weg zum Angeln. Es war ziemlich windig und ich habe etwas gefroren und habe mich ins Auto gesessen und gelesen. Ich hatte schon etwas Brot gegessen, wartete aber darauf, dass die Jungs zureuck kommen, weil wir wieder Feuer und Kartoffeln machen wollten. Die beiden liessen sich aber gut Zeit! Es wurde dunkel langsam und ich war wirklich, WIRKLICH, hungrig und hatte irgendwann die Schnauze voll und habe angefangen, ein Feuer zu machen. Gerade als es brannte, kamen die Jungs wieder. Mit Fisch. Den restlichen Abend verbrachten wir am Feuer, grillten Marshmallows und genossen es, auf Haida Gwaii zu sein!Da sich die Jungs spontan dazu entschlossen hatten, ebenfalls am Donnerstag abzureisen, brachen wir am naechsten Morgen auf gen Sueden und bauten die Zelte ab. Auf dem Weg machten wir an verschieden Stellen halt. Der erste Stop war Port Clements und der Golden Spruce Trail. Die goldene Fichte war eine Annomalie und von den Haida verehrt und hatte grosse spirituelle Bedeutung fuer sie. 1997 wurde sie von einem Mann gefaellt, der damit gegen das Abholzen der Waelder protestieren wollte und ein Zeichen setzen wollte. Danach verschwand er und keiner hat ihn seitdem gesehen. Fuer die Haida war und ist es immer noch ein grosser Verlust! Die Ueberreste der Fichte konnten wir vom anderen Flussufer sehen. Wir haben den kurzen Trail noch etwas verlaengert und sind einem Tramelpfad durch den Wald gefolgt bis wir zu einer Stelle kamen, an der mehrere Baumstaemme ueber dem Fluss lagen und Bully und ich machten uns auf zu einer Klettertour ans andere Ufer. Nach einiger Zeit schafften wir es trocken ans andere Ufer und liefen zureuck zur Golden Spruce. Zurueck am Auto machten wir uns auf weiter gen Sueden und machten einen Stop am Eagle Beach. Die ganze Zeit an der frischen Luft hat uns alle ganz schoen muede gemacht und wir hielten ein kleines Schlaefchen am Strand, bevor es weiter zum Balance Rock ging und von da nach Queen Charlotte City und auf unseren letzten Campingplatz, der im Wald lag. UND dort gab es einen Wasserhahn mit fliessend Wasser! Was fuer ein Luxus! Endlich mal wieder ein bisschen waschen! Die Jungs haben gekocht, ich habe mein Brot gegessen und ein wenig von ihrem Essen, und wir alle sind gegen acht ins Bett gefallen. Die beiden haben noch einen Film geguckt, ich bin aber sehr schnell eingeschlafen.Fuer den letzten Tag hatten wir nur vor, ins Haida Heritage Center zu gehen und das Auto wegzubringen. Die Faehre wuerde wieder um 22 Uhr auslaufen und wir verbrachten den Vormittag im Museum. Ich wurde am Ferrie Terminal abgesetzt und habe mit dem Gepeack gewartet, weahrend die Jungs das Auto wegbrachten und Jessie abholten. Am Ferrie Terminal haben wir eine junge Familie und Matthew kennengelernt, das gute Wetter genossen, am Pier gesehen, Bier getrunken und unsere letzten Stunden auf Haida Gwaii genossen. Um acht ging es wieder auf die Faehre(ENDLICH duschen!) und wir verliessen Haida Gwaii und schliefen ein letztes Mal draussen, bevor es Lebewohl hiess. Die Jungs brechen weiter auf nach Vancouver Island, Jessy werde ich aber in Vancouver besuchen und mit ihr ein wenig Zeit verbringen.Ich hatte eine unglaubliche Zeit auf Haida Gwaii! Ich habe es genossen, wieder am Meer zu sein und mich wie zu Hause gefuehlt. Die Natur dort ist noch sehr unberuehrt und einfach unglaublich unbeschreiblich! Ich wollte eigentlich kein Geld ausgeben und eine Weile alleine sein, habe dafuer  aber unglaublich nette Leute kennengelernt, ein Auto zur Verfuegung gehabt und die komplette Graham Island gesehen, was sonst wohl eher nicht moeglich gewesen waere. Ausserdem werde ich mir definitiv einen Campingkocher anschaffen! Hunger hat meine Zeit auf Haida Gwaii auch gepreagt. Und mein neues Motto "go with the flow" ist mir klargeworden. Ich bin hier, um jede Minute zu geniessen.Jetzt bin ich gestern, nach 15 Studen Greyhound, wieder in Williams Lake angekommen und breche anfang naechster Woche wieder nach Horsefly auf.